Nintendo erwirbt Durchsuchungsbefehl gegen Discord in Pokémon-Leak-Untersuchung

Autor: Samuel Oct 20,2025

Nintendo beantragt in Kalifornien eine gerichtliche Anordnung, die Discord dazu verpflichten soll, identifizierende Informationen über die Person offenzulegen, die für den massiven "FreakLeak" oder "TeraLeak" von Pokemon-Inhalten im letzten Jahr verantwortlich ist.

Gerichtsunterlagen, die Polygon vorliegen, zeigen, dass Nintendo das Gericht auffordert, Discord zu verpflichten, den vollständigen Namen, die physische Adresse, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse eines Benutzers namens "GameFreakOUT" herauszugeben. Diese Person hat angeblich urheberrechtlich geschützte Pokemon-Assets, einschließlich Charaktergrafiken, Quellcode und Entwicklungsmaterialien, auf einem Discord-Server namens "FreakLeak" letzten Oktober geteilt, was zu einer weiten Verbreitung im Internet führte.

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Obwohl nicht bestätigt, stammen diese Materialien wahrscheinlich aus einem Datenschutzverstoß, den Game Freak im Oktober bekannt gab. Der Entwickler meldete im August unbefugten Zugriff, der die Namen von 2.606 derzeitigen, ehemaligen und vertraglich gebundenen Mitarbeiter betraf. Bemerkenswerterweise tauchten die geleakten Dateien am 12. Oktober online auf, gefolgt von einer Stellungnahme von Game Freak vom 10. Oktober (die jedoch am 13. Oktober veröffentlicht wurde), die nur kompromittierte Mitarbeiterdaten erwähnte.

Der umfangreiche Leak enthielt unveröffentlichte Projekte, verworfenen Content, Entwicklungsdokumente und frühe Versionen von Pokemon-Spielen. Am bedeutendsten war die Enthüllung von Pokemon Champions – eines später im Februar offiziell angekündigten, kampforientierten Titels – sowie genaue Details zu Pokemon Legends: Z-A vor dessen offizieller Ankündigung. Der Verstoß legte auch den Quellcode für Pokemon-Spiele aus der DS-Ära, interne Meetingnotizen, gelöschte Hintergrundgeschichten aus Pokemon Legends: Arceus und unbestätigte Informationen über die nächste Pokemon-Generation offen.

Nintendo hat noch keine rechtlichen Schritte gegen mutmaßliche Hacker eingeleitet, aber die Aufforderung zur Vorladung deutet darauf hin, dass das Unternehmen die Verantwortlichen für eine mögliche Klage identifizieren will. Angesichts Nintendos etablierter Geschichte aggressiver rechtlicher Schritte in Bezug auf Verstöße gegen geistiges Eigentum könnten formelle Verfahren folgen, wenn das Gericht dem Informationsersuchen zustimmt.